Harninkontinenz
Die Blasenschwäche oder der unwillkürliche Harnverlust (Harninkontinenz) ist ein weit verbreitetes Leiden. In Deutschland werden über drei Millionen Menschen wegen einer Blasenschwäche behandelt. Frauen sind 3-mal häufiger betroffen als Männer. Harninkontinenz ist aber nicht gleich Harninkontinenz: Es gibt unterschiedliche Formen. Es muss zwischen Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz und Mischinkontinenz unterschieden werden. Die häufigste Form bei Frauen mit fast 50 Prozent ist die Belastungsinkontinenz.
So kommt es beim Lachen, Husten oder Niesen und körperlicher Belastung ungewollt zu Harnabgang. Bei einer Dranginkontinenz dagegen müssen die Betroffenen häufig die Toilette aufsuchen, denn es kommt zu einem überfallartig einsetzenden Harndrang. Auch Mischformen zwischen Belastungs- und Dranginkontinenz sind möglich.
Untersuchungen
Voraussetzung für die bestmögliche Behandlung ist die gründliche Untersuchung beim Urologen. Alle Formen der Blasenschwäche sollten vom Facharzt abgeklärt werden. Hier sind neben Urin- und Ultraschalluntersuchungen, Harnflussmessungen, Blasen- und Harnröhrendruckmessungen auch Untersuchungen der Muskelspannungen des Beckenbodens (Urodynamik) notwendig. In manchen Fällen müssen auch spezielle Röntgenuntersuchungen erfolgen, um die Ursache zu finden.
Behandlung
Haben wir die Ursache für die Inkontinenz identifiziert, können wir in den allermeisten Fällen die Kontinenzprobleme beheben oder zumindest deutlich verbessern. Je nach Ursache und Ausprägung der Harninkontinenz kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz. In der Regel kommen zunächst neben medikamentöser Behandlung verschiedene konservative Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz.
Dies sind zum Beispiel Biofeedback Verfahren und gezieltes Beckenbodentraining. Hierfür bieten wir unter anderem ein spezielles elektromagnetisches Muskelstimulationsverfahren an, welches völlig schmerzfrei eine gezielte Stärkung des Beckenbodens und Schließmuskels bewirkt (BioCon-Stuhl). Weiterhin gibt es eine Vielzahl von neuen, modernen Medikamenten, die die Therapie ergänzen.
Ist ein operativer Eingriff notwendig, bieten wir Ihnen verschiedene minimalinvasive Methoden wie Harnröhrenunterspritzung, sowie die Einlage von TVT oder TOT-Bändchen an. Alle diese Eingriffe können wir in unserem operativen Zentrum durchführen, viele sogar ambulant.