Impotenz – Was bei Erektionsstörungen wirklich hilft
Wenn „es“ nicht mehr funktioniert: Infos des urologischen Fachzentrums CUROS in Köln und Bonn.
Die erektile Dysfunktion, auch bekannt als Impotenz, ist eine sexuelle Störung bei Männern, die das Erreichen oder Aufrechterhalten einer für den Geschlechtsverkehr ausreichenden Erektion beeinträchtigt. Diese Erektionsstörung kann verschiedene Ursachen haben, darunter psychologische Faktoren wie Stress, Angst oder Depressionen, aber auch körperliche Ursachen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder hormonelle Störungen.
Die Diagnose einer erektilen Dysfunktion erfolgt in der Regel durch eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung. Im Beratungsgespräch mit einem der Ärzte des CUROS urologischen Zentrums in Köln oder Bonn werden Fragen zu den Symptomen gestellt, mögliche Risikofaktoren ermittelt und eine genaue medizinische Vorgeschichte erhoben. Zusätzlich können weitere Untersuchungen wie Bluttests, Ultraschall oder das Auslösen einer künstlichen Injektion durch Gabe von gefäßerweiternden Medikamenten (SKIT = Schwellkörper-Injektions-Testung) durchgeführt werden, um die genaue Ursache der erektilen Dysfunktion zu bestimmen.
Impotenz mit Medikamenten behandeln
Die Therapie der erektilen Dysfunktion kann je nach Ursache variieren. In vielen Fällen können Veränderungen des Lebensstils wie Gewichtsabnahme, Raucherentwöhnung, regelmäßige körperliche Aktivität und Stressbewältigung helfen, die Symptome zu verbessern. Darüber hinaus können psychologische Beratungen oder Paartherapien bei psychisch bedingten Erektionsstörungen hilfreich sein.
Medikamente wie PDE-5-Hemmer (Phosphodiesterase-5-Hemmer) sind eine häufige Behandlungsoption bei erektiler Dysfunktion. Diese Medikamente, wie Sildenafil (z.B. Viagra), Tadalafil, Vardenafil oder Avanafil, wirken durch die Erhöhung des Blutflusses in den Schwellkörpern des Penis, was zu einer verbesserten Erektion führt. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Medikamente nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich sind und bestimmte Nebenwirkungen haben können. Diese können u. a. Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdrucksenkung, verstopfte Nase, Sodbrennen, Sehstörungen, Muskel-und-Gelenkbeschwerden oder Magen-Darm-Beschwerden sein.
Wenn Medikamente in Tablettenform nicht oder nicht mehr ausreichend wirken, kann auch die direkte Injektion von gefäßerweiternden Medikamenten mit einer ganz feinen Nadel in einen der beiden Penisschwellkörper vorgenommen werden. Diese Therapie nennt man Schwellkörper-Auto-Injektions-Therapie (SKAT). Hierbei reichen kleinste Mengen des Wirkstoff, um eine ausreichend gute Erektion zu erzielen. Mögliche Risken sind: Blutung, Hämatom, Infektion, Narbenbildung an der Injektionsstelle und vor allem eine „zu gute“ Wirkung mit einer Erektion, die länger als 4 Stunden anhält und dann sehr schmerzhaft wird. Dies nennt man Priapismus (schmerzhafte Dauererektion länger als 4 Stunden). In einem solchen Fall ist eine sofortige urologische Notfallbehandlung erforderlich.
Die Kosten für die Behandlung der erektilen Dysfunktion mit Medikamenten (Tabletten oder Injektionen) werden nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) grundsätzlich nicht von den Krankenkassen übernommen.
Mechanische Erektionshilfen und OPs
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Verwendung einer Vakuumerektionshilfe. Dabei wird ein Zylinder über den Penis gestülpt und durch Erzeugung eines Unterdrucks Blut in die Penisschwellkörper gesaugt, um so eine Erektion zu erzeugen. Anschließend wird ein elastischer Ring um die Peniswurzel gelegt, damit die Erektion aufrechterhalten bleibt. Diese Methode kann effektiv sein, ist jedoch für manche Männer unangenehm oder unpraktisch. Die Kosten für ein Vakuumpumpen-System können bei entsprechender medizinischer Indikation von der Krankenkasse übernommen werden.
In schweren Fällen, in denen andere Therapien nicht erfolgreich sind, kann ein Schwellkörperimplantat in Erwägung gezogen werden. Dabei werden künstliche Schwellkörper in den Penis implantiert, die eine Erektion ermöglichen. Es gibt verschiedene Arten von Implantaten, darunter hydraulische Implantate, die durch eine Pumpe aktiviert werden, oder biegsame Implantate, die manuell in eine aufrechte Position gebracht werden können. Diese Methode ist invasiv und sollte nur als letzte Option in Betracht gezogen werden. Wenn eine eindeutige medizinische Indikation für die Behandlung mit einem Schwellkörper-Implantat vorliegt, werden die Kosten für diese operative stationäre Behandlung in der Regel von den Krankenkassen übernommen.