ESWL Harnsteinzertrümmerung

Steine entfernen ohne Skalpell

Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) bezeichnet eine Zertrümmerung von Nieren- oder Harnleitersteinen bei der die dafür notwendigen Schallwellen von einer Energiequelle außerhalb des Körpers erzeugt werden. Meist sind dazu 2-3 Sitzungen von 20-60 Minuten erforderlich, welche ambulant durchgeführt werden. Eine Narkose ist meist nur bei Kindern erforderlich.

Wie funktioniert die ESWL?

Zunächst wird ein Ultraschall oder Röntgen durchgeführt, um den Stein zu lokalisieren und die Stoßwellen auf diesen bündeln zu können. Unter Einfluss der Schallwellen zerfällt der Stein zu sandkorngroßen Fragmenten, welche mit dem Urin ausgeschieden werden können. Um die Therapie gut zu tolerieren, verabreichen wir ihnen ein leichtes Schmerzmittel.

Für wen ist die ESWL geeignet?

Die ESWL stellt eine der vielen Möglichkeiten der Steintherapie in der Urologie dar.

Alternativen hierzu sind:

Nieren/Harnleiterspiegung (URS)

Steinentfernung durch Punktion (PNL)

Offene Schlüsselloch OP

Bei manchen Steinen: Auflösen durch die Gabe von Medikamenten

Welche Komplikationen können auftreten?

Gelegentlich kommt es nach dem Eingriff zu kleineren Blutungen der Schleimhaut, welche meist nach wenigen Tagen von allein aufhören. Sollte es im Rahmen des Eingriffs zu Verletzungen der Schleimhaut kommen ist manchmal die Anlage einer Harnleiterschiene oder eines Blasenkatheters erforderlich, welcher den Defekt überbrückt und den Abfluss des Urins gewährleistet. Eventuell aufsteigende Harnwegsinfektionen werden in der Regel mit einem Antibiotikum behandelt. Um das Risiko dafür auch möglichst gering zu halten, erfolgt bei allen Patienten vor dem Eingriff eine Urinkontrolle. Kommt es zur Einklemmung von Steinfragmente im Harnleiter können sogenannte Koliken auftreten und ebenfalls vorübergehend die Anlage einer Harnleiterschiene erforderlich machen.

Was ist nach dem Eingriff zu beachten?

Achten sie auf eine ausreichende Trinkmenge (2,5-3L) zum Ausspülen der Steinfragmente. Schonen sie sich am und noch zwei Tage nach dem Eingriff. Blutverdünnende Medikamente nehmen sie nur nach Rücksprache mit ihrem Operateur. Verzichten sie zwei Wochen auf schwere körperliche Tätigkeiten. Sollte es nach dem Eingriff zu größeren Blutbeimengungen im Urin, Schmerzen im Bereich der Flanke oder Fieber kommen, wenden sie sich bitte unverzüglich an uns.