Laserenukleation der Prostata (HoLEP/ThuLEP)

Blutungsarme und effektive Lasertherapie

Die Laser-Enukleation der Prostata ist in den letzten Jahren in vielen Krankenhäusern zum Standard in der operativen Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung geworden. Der Eingriff bietet eine hervorragende Effektivität bei jeder Prostatagröße mit einem günstigen Risikoprofil verglichen mit den herkömmlichen Methoden, wie der transurethralen Resektion der Prostata (TUR Prostata) oder die Entfernung der Prostata über den Unterbauch (offen-chirurgisch oder mit dem DaVinci-System robotisch).

Wie funktioniert eine Laserenukleation?

Bei einer Laserenukleation wird zunächst das Instrument durch die Harnröhre über die Prostata bis in die Harnblase eingeführt. Anschließend wird die Prostata mit dem Laser eingeschnitten und der vergrößerte Anteil von der Kapsel und der außen liegenden Zone getrennt. Das ausgehöhlte Prostatagewebe wird in die Blase gebracht und dort mit einem Spezialinstument (Morcellator) zerkleinert und abgesaugt. Das komplette Gewebe wird später durch einen Pathologen untersucht. Zum Abschluss folgt die Anlage eines Blasenkatheters, der die Spülung der Harnblase erlaubt, sodass nach der OP kein Blutgerinsel entsteht.

Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt?

Der Patient wird erst am Tag der OP aufgenommen. Die OP Dauer ist abhängig von der Prostatagröße und liegt häufig unter einer Stunde. In der Regel erfolgt bereits nach zwei Nächten Aufenthalt die Entlassung. Sehr selten ist eine weitere Übernachtung nötig. In Einzelfällen die Entlassung auch schon nach einer Nacht erfolgen.

Was passiert während des stationären Aufenthaltes?

Nach der Operation wird der Patient ein bis zwei Stunden in einem Aufwachraum überwacht. Danach geht es auf die Station – Essen und Trinken ist in der Regel kein Problem. Körperliche Aktivität am OP-Tag ist allerdings zu vermeiden, denn es liegt ein Katheter in der Harnröhre und die Blase wird bis zum nächsten Morgen mit Wasser gespült. Häufig haben Patienten leichte Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang. Daher erhalten Sie zur Erleichterung standardmäßig Stuhlweichmacher. Postoperative Schmerzen sind sehr selten und gut behandelbar. Am zweiten Tag nach der OP wird der Harnröhrenkatheter entfernt – die Patienten können wieder eigenständig Wasserlassen und werden nach einer Abschlusskontrolle entlassen.

Was muss nach dem Laser-Eingriff beachtet werden?

Für vier bis sechs Wochen:

anstrengende sportliche Übungen und das Fahrradfahren vermeiden

Thermalbäder und Saunen meiden

Verstopfungen durch Anpassung der Ernährung vermeiden

nicht schwerer als fünf Kilo heben

kein Geschlechtsverkehr in den ersten zwei bis drei Wochen

Häufig zeigt sich nach der Laserbehandlung der Prostata ein vorrübergehender Harndrang. Auch wenn die Operation meistens unproblematisch verläuft, stellt die ausgeschälte Prostata eine Wundhöhle dar, durch die Urin fließt. Das sorgt für einen Reizzustand, welcher einige Wochen bestehen kann. Abhängig von der Ausprägung des gutartigen Prostatasyndroms kann durch ein Ungleichgewicht der Blasenmuskulatur und des Schließmuskels eine Belastungsinkontinenz vorliegen. Diese kann durch ein Training der Beckenmuskulatur verbessert werden.

Wie sind die Ergebnisse nach der HoLEP?

Die Beschwerden, gemessen am IPSS Score (internationalen Prostata Symptomscore), verbessern sich auf 1,7 bis 5,2 Punkte. Der maximale Harnstrahl verbessert sich auf 21,8 bis 27,9 ml/sek. Damit hat die Laserbehandlung der Prostata eine hervorragende Effektivität. Verglichen mit der transurethralen Resektion der Prostata (TURP) ist die HoLEP effektiver, führt seltener zu Blutungen und Transfusionen und führt nicht zu einem TUR Syndrom (Elektrolytverschiebungen im Blut), welche lebensbedrohlich werden können [1,2]. Die HoLEP hat im Vergleich zur TURP eine kürzere Katheterversorgung nach der OP verbunden mit einem kürzeren Krankenhausaufenthalt. Die Langzeitergebnisse zeigen eine niedrige Rate an Blasenhalsverengungenn (0,8%), Harnröhrenverengungen (1,6%) und Wiederoperationsraten auf Grund von Rest-Prostatavergrößerungen (0,7%) [3]. Gravierende Komplikationen, wie die Verletzung des Schließmuskels oder Morcellation der Blasenwand, sind äußerst selten. Vergleichende Studien zwischen HoLEP und ThuLEP zeigten, dass beide Lasertechniken gleichwertig sind.

Für wen ist die HoLEP/ThuLEP geeignet?

Für Patienten mit moderat bis hochgradigen Beschwerden

Für jede Prostatagröße

Für Risikopatienten unter einer Therapie mit Blutverdünnern

Für Patienten mit rezidivierenden Harnwegsinfekten

Für Patienten mit Blasensteinen

Für Patienten mit Beeinträchtigung der Nieren

Für Patienten mit Aussackung der Harnblasenwand

Für Patienten mit chronischer Prostataentzündung

Mit welchem Laser wird die Operation durchgeführt und was sind die Vorteile?

Für den Eingriff stehen zwei verschiedene Laser zur Verfügung. Ein klassischer, gepulster Sphinx 100 Watt Holmiumlaser der Firma LisaLaser. Dieser Holmium-Kristall-basierter Festkörperlaser hat die hervorragende Eigenschaft Gewebe zu verdrängen. Dadurch kann der vergrößerte, innen gelegene Anteil der Prostata gut von der Kapsel getrennt werden. Es bestehen allerdings leichte Schwächen in der Fähigkeit, für eine schnelle Blutstillung zu sorgen. Ein klassischer, kontinuierlicher Thulium-Laser hat demgegenüber einen sehr gut blutstillenden Effekt. Allerdings verdrängt er das Gewebe nicht, sondern „schneidet“ das Gewebe.

Im Jahr 2019 wurden die beiden Eigenschaften technisch in einem gepulsten Thulium-Laser kombiniert. Daher werden  alle Operationen in unserem Hause mit dem RevoLix HTL der Firma LisaLaser durchgeführt.

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