Rezum-Therapie

Mit Wasserdampf die Prostata verkleinern

Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine häufige Erkrankung des älteren Mannes und betrifft über 30 Millionen Männern in Europa und den USA im Rahmen von Symptomen der unteren Harnwege [1]. Durch die Blasenentleerungsstörung kann es auf Dauer zu wiederholten Harnwegsinfekten und einer Schädigung von Blase und Nieren kommen. Zunächst kommen in der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie medikamentöse Substanzen zum Einsatz. Bei etwa 25% der Patienten ist diese reine Medikamenten-Therapie nicht ausreichend oder muss auf Grunde der Nebenwirkungen abgesetzt werden [1,2]. Für diesen Fall stehen verschiedene Verfahren zur operativen und interventionellen BPH-Behandlung zur Verfügung.

Die transurethrale Resektion oder die Laserenukleation der Prostata stellen aktuell den darauffolgenden Behandlungsstandard der benignen Prostatahyperplasie dar. Diese Operationen sind jedoch mit nicht unerheblichen Begleiterscheinungen vergesellschaftet. Klassische Komplikationen stellen verlängerte Krankenhausaufenthalte, Transfusionen (2-8,4%), verbleibende Inkontinenz (1,5%) und Ejakulationsstörungen (85%) dar [3,4].

Eine Alternative bei der Unverträglichkeit von Medikamenten oder ausgereizter medikamentöser Therapie stellt die transurethrale konvektive interstitielle Wasserdampfablation mit dem REZUM-System dar, eine schonende Therapie zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie .

Fragen und Antworten zur Rezum-Therapie (FAQ)

Durch einen speziellen Handgriff wird während einer Zystoskopie (Blasenspiegelung) eine Nadel in die Prostata eingestochen und heißer Wasserdampf eingebracht, wodurch das vergrößerte Prostatagewebe zerstört und vom Körper im Verlauf abgebaut wird. Außerhalb der gewünschten Behandlungszone, geschützt durch die chirurgische Kapsel, treten keine Hitzeschäden auf [5].

In einer prospektiven randomisierten Studie konnten Langzeitergebnisse auch nach 4 Jahren nachgewiesen werden. Der Beschwerden, gemessen am IPSS Score, verbesserten sich um 46,7% und der maximale Harnstrahl um 49,5%. Damit ist die diese BPH Therapie der medikamentösen Therapie deutlich überlegen und kann eine invasivere BPH Therapie inklusive der Komplikationen verhindern oder hinauszögern.

Die möglichen Komplikationen werden als mild oder moderat angeben und sind in der Regel vorübergehend. Es kommt nicht zur Inkontinenz, Transfusion oder Ejakulationsstörung [6]. Häufiger kann es zu leichten Blutungen und eine vorrübergehenden Drangsymptomatik kommen. In seltenen Fällen kann nach Katheterentfernung ein Harnverhalt auftreten.

Die REZUM-Therapie kann meistens ambulant durchgeführt werden. Nach der Therapie wird ein Katheter für 2 bis 7 Tage, abhängig von der individuellen Situation, eingelegt. Der Effekt der Therapie zeigt sich meistens in 6 Wochen und steigert sich langsam bis zu vollen Wirkung nach einem halben Jahr.

REZUM ist geeignet für Patienten:

  • die ihre sexuellen Funktionen erhalten möchten
  • die eine alternative medikamentöse Therapie der BPH  suchen oder bei denen eine Medikation nicht ausreicht
  • die eine alternative Therapie zur klassischen OP suchen oder die für einen klassische OP nicht geeignet sind
  • die schnell in den Alltag nach dem Eingriff zurückkehren möchten
  • die eine komplikationsarme Lösung suchen
  • die mild bis moderat symptomatische Beschwerden haben

In die Prostata wird heißer Wasserdampf eingebracht, wodurch das vergrößerte Prostatagewebe zerstört und vom Körper im Verlauf abgebaut wird.

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Literatur

1. Roehrborn CG. Current medical therapies for men with lower urinary tract symptoms and benign prostatic hyperplasia: achievements and limitations. Rev Urol. 2008.
2. Verhamme KMC, Dieleman JP, Bleumink GS, Bosch JLHR, Stricker BHC, Sturkenboom MCJM. Treatment Strategies, Patterns of Drug Use and Treatment Discontinuation in Men with LUTS Suggestive of Benign Prostatic Hyperplasia: The Triumph Project. Eur Urol. 2003. doi:10.1016/S0302-2838(03)00376-2
3. Elmansy HM, Kotb A, Elhilali MM. Holmium laser enucleation of the prostate: long-term durability of clinical outcomes and complication rates during 10 years of followup. J Urol. 2011 Nov;186(5):1972-6.
4. Arbeitskreis Benignes Prostatasyndrom (AK BPS) der Akademie der Deutschen Urologen, S2e Leitlinie: Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS) 2014; wird zurzeit überarbeitet
5. Mynderse LA, Hanson D, Robb RA, Pacik D, Vit V, Varga G, Wagrell L, Tornblom M, Cedano ER, Woodrum DA, Dixon CM, Larson TR. Rezūm System Water Vapor Treatment for Lower Urinary Tract Symptoms/Benign Prostatic Hyperplasia: Validation of Convective Thermal Energy Transfer and Characterization With Magnetic Resonance Imaging and 3-Dimensional Renderings. Urology. 2015 Jul;86(1):122-7.
6. McVary KT, Rogers T, Roehrborn CG. Rezūm Water Vapor Thermal Therapy for Lower Urinary Tract Symptoms Associated With Benign Prostatic Hyperplasia: 4-Year Results From Randomized Controlled Study. Urology. 2019 Apr;126:171-179.

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