Skalpellfreie Vasektomie
Eine sichere und schonende Verhütung für den Mann
Als Vasektomie wird die Durchtrennung beider Samenleiter des Mannes im Hodensack bezeichnet. Es handelt sich bei diesem Eingriff um die sicherste aller Verhütungsmethoden (Pearl-Index 0,1, Quelle:Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Juli 2004). Zum Vergleich liegt der Pearl-Index der Verhütung mit Kondomen bei 3-4. Damit ist die Methode der Vasektomie ca. 30 mal sicherer zur Schwangerschaftsverhütung als Kondome.
Nach Durchtrennung der Samenleiter können keine Spermien mehr in das Ejakulat (Samenflüssigkeit) gelangen, eine ungewollte Schwangerschaft wird vermieden. Die Hormone (Testosteron) aus dem Hoden gelangen weiterhin ungestört über die Gefäße des Hodens in den Körper, so dass der Eingriff nichts mit einer Kastration (Entfernung der Hoden) zu tun hat.
Was ist eine skalpellfreie Vasektomie?
Die Vasektomie ist eine sichere und komplikationsarme Verhütungsmethode. Bei der skalpellfreien Vasektomie wird die Haut nicht mit einem Skalpell/Messer eröffnet, sondern mit einem Spezialinstrument aufgedehnt. Der Vorteil ist, dass die Hauteröffnung kleiner ist und es weniger blutet.
Für wen eignet sich die Vasektomie?
Die Vasektomie eignet sich für Männer mit einem sicher abgeschlossenen Kinderwunsch, da es sich um eine endgültige Verhütungsmethode handelt. In die Entscheidungsfindung sollte die Partnerin unbedingt miteinbezogen werden. Versuchen Sie zusammen mit der Frau einen Blick in die Zukunft, um sicher zu sein, dass Sie keine weiteren Kinder wünschen. Nach einem Beratungsgespräch sollten keine Zweifel mehr bestehen, dass die Vasektomie die passende Maßnahme für Ihre individuelle Situation darstellt.
Wie wird die Vasektomie durchgeführt?
Die Vasektomie wird in unserer Klinik sowohl in Lokalanästhesie als auch in Vollnarkose ambulant durchgeführt, je nach individuellem Tastbefund und Wunsch des Mannes. Bei der Operation wird der Samenleiter auf Höhe des Hodensackes auf beiden Seiten durchtrennt, dafür wird der Hodensack jeweils auf beiden Seiten minimalinvasiv, skalpellfrei eröffnet. Um die Sicherheit der Sterilisation zu garantieren, wird beidseitig nach Freilegung und Mobilisation des Samenleiters ein ca. 1-2 cm langes Stück entfernt, die Enden koaguliert (elektrisch verödet).
Anschließend werden beide Enden distanziert voneinander im Hodensack reponiert. Der Eingriff dauert nur ca. 15 Minuten und ist aufgrund der kleinen Öffnungen eine sehr blutarmer Methode. Bei den Fäden, die beim Nähen verwendet werden, handelt es sich um selbstauflösende Fäden, somit ist kein Fädenziehen notwendig. Im Anschluss an die Vasektomie erfolgt gegebenenfalls eine histologische Untersuchung der beiden entfernten Samenleiterstücke.
Wie sind die Schmerzen bei und nach der Vasektomie?
Der Eingriff ist, auch in örtlicher Betäubung, nahezu schmerzfrei. Lediglich der Druck- und Tastsinn bleiben nach der Betäubung erhalten, so dass dies vereinzelt wahrgenommen werden kann. Nach der Vasektomie können Beschwerden, welche in der Regel nur 2 bis 3 Tage verbleiben, gut mit einem leichten Schmerzmittel behandelt werden. Der Hoden kann nach der Vasektomie bei der Berührung für 2 bis 3 Wochen empfindlich sein. Sollten Sie eine Spritzenphobie haben kann auch eine nadelfreie Technik angewandt werden (No-Needle Vasektomie).
Was kostet eine Vasektomie?
Die Kosten der Vasektomie werden in der Regel nicht von der gesetzlichen oder privaten Krankenkasse getragen. Ausnahmen stellen seltene medizinische Gründe dar. Sollte die Frau aus gesundheitlichen Gründen nicht schwanger werden dürfen oder sollten andere Verhütungsmethoden nicht möglich sein, sollten Sie mit Ihrer Krankenkasse sprechen. Die Abrechnung erfolgt nach der GÖÄ (Gebührenordnung für Ärzte). Die Kosten setzen sich aus der Vorbereitung, Operation und Spermienuntersuchung in Höhe von etwa 540 Euro und zusätzlich ca. 40 Euro durch die pathologische Untersuchung zusammen. Sollte der Eingriff in Narkose durchgeführt werden, erfolgen weitere Kosten.
Welche Risiken gibt es bei der Vasektomie?
Die Vasektomie ist eine komplikationsarme Operation. Selten kann es zu einem Hämatom, also einem Bluterguss kommen. Leichte Schwellungen des Hodensacks sind normal. Weitere mögliche Komplikationen sind Verwachsungen, Wundheilungsstörungen oder Infektionen, Nachblutungen oder ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom. Ebenso ist ein Zusammenwachsen der Samenleiterenden möglich, jedoch äußerst selten.
Wie verändert sich die Samenflüssigkeit nach der Vasektomie?
Die Samenflüssigkeit (Ejakulat) verändert sich für das bloße Auge nicht, so dass kein Unterschied in Farbe oder Konsistenz wahrnehmbar ist. Auch die Menge ist mit ca. 5% weniger Flüssigkeit, nicht wahrnehmbar verändert.
Kann eine Vasektomie rückgängig gemacht werden?
Prinzipiell sollte die Vasektomie als endgültige Lösung zur Beendigung der Fertilität betrachtet werden. Sollte sich wider Erwarten die Lebenssituation ändern und doch ein Kinderwunsch bestehen, können die Enden der Samenleiter wieder miteinander verbunden werden (Vasovasostomie). Die Durchführung dieses Eingriffes ist jedoch technisch sehr aufwändig, zudem besteht keine Erfolgsgarantie.
Was muss man vor dem Eingriff beachten?
Wenn Sie sich für eine Operation in Lokalanästhesie entscheiden, ist es nicht erforderlich, dass Sie nüchtern zum Operationstermin erscheinen, Sie können also wie gewohnt essen und trinken. Empfehlenswert ist es sich nach der Operation abholen zu lassen. Sollte die Operation in Narkose stattfinden, muss man zum Operationstermin nüchtern kommen.
Was muss man nach dem Eingriff beachten?
Sie sollten sich für mindestens 1 Woche körperlich schonen und vor allem kein Sport machen. Ca. 2 Tage nach der Vasektomie können Sie wieder arbeiten gehen. Es bedarf 2 bis 3 Ejakulat-Kontrollen nach dem Eingriff, um zu bestätigen, dass sich keine Spermien mehr im Ejakulat befinden. Solange muss eine andere Verhütungsmethode gewählt werden.
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